Samstag, 11. Dezember 2010

Treibjagd


Ein Schuß zerreißt die Stille meiner herbstlichen Aufräumarbeit auf meiner Streuobstwiese. Ein Schuß, so nah? Ich schaue auf und sehe viele Personen um mich herum in einiger Entfernung, sie haben einen großen Kreis gebildet und ich bin in deren Mitte. Alle tragen rote Warnwesten, als hätte jeder ein Problem mit seinem Fahrzeug. Oder irgendeinen anderen Defekt.

Die meisten sind sogar bewaffnet. Die einen tragen richtige Flinten, die anderen sind mit bestens ausgebildeten Hunden ausgerüstet. Und alle scheinen nur das Ziel zu haben, mich zu umstellen. Denn diese jägerliche Infanterie marschiert stetig aus allen Richtungen auf mich zu. Sie scheren sich nicht um meine Bedenken, mitten drin in einer Treibjagd zu sein, habe ich doch keine dieser Warnwesten an; sie scheren sich auch nicht darum, wildfremde Grundstücke zu zertrampeln, sie sind nur auf Wild aus.

Das klagende Heulen eines waidwund geschossenen Elchs in Alaska stellt sich hier als Blasversuch auf einem Jagdhorn heraus. Die Jagd, also das Totschießen, ist eröffnet. Wilde Schüsse und Ballerei um mich herum lassen mich den Kopf einziehen, hört man doch hin und wieder von erlegten Treibern, Kühen und sogar Jägerkameraden. Ein ebenso wildes Geschrei animiert die Hunde, die alle ein rotes Schlabberlätzchen tragen, sich wie ein normaler Sonntagsausgehhund ohne Leine in freier Natur zu verhalten. Man hat ihnen ja das jagdlich korrekte Verhalten antrainiert, aber einmal von der Leine verhalten sie sich genau wie jeder andere Hund, dessen Ohren auf Durchzug stehen und die alles vor sich jagen, selbst den Kollegen nebenan. Irgendwelche kontrollierenden Kommandos oder sogar Pfiffe verhallen ungehört.

Würde mein reinrassiger Jagdhund sich so verhalten, würde er ziemlich schnell von einem dieser grünen Herren oder auch Damen mit aller zur Verfügung stehenden Härte bestraft. Bumm. An einem Sonntag Morgen in der gleichen Flur.

Doch hier haben diese Spitzenkläffer tatsächlich einen einsamen Hasen aufgestöbert, dem sie jetzt blindlings hinterherjagen, angespornt durch laute Kommandos und noch lautere Pfiffe. Ist das jetzt noch eine Treibjagd, oder ist es gerade eine Hetzjagd geworden? Der Hase jagt an mir vorbei und erlaubt sich doch allen Ernstes, zurück auf Treiber und Jäger zu rennen. Was für ein Hohn! Schüsse fallen da nicht mehr, schließlich stehen sich die Warnwestenträger gegenseitig im Weg. Und dann ist der Hase verschwunden. Und die Hunde jammern. Und dann schreit wieder der Elch, aber eine andere Melodie.

Da kommt der Hase ja wieder zum Vorschein, man sieht ihn ganz genau, aber die Hunde haben keine Lust mehr und sind eingeschnappt. Wieder an der Leine. Und die roten Westen wollen wieder mein Grundstück zertrampeln.

Der Obertrampler aber muß demonstrieren, daß er sich seinen Weg bahnt, wo immer er will. Mit geladener Flinte und zähnefletschendem Hund schiebt er sich an mir vorbei über mein Grundstück. Meiner Bitte, wie jeder andere willkommene Spaziergänger den Feldweg zu benutzen, kommt er natürlich nicht nach.

Waidmanns-Dank.

© OScAR 2010.

Zeitgenossen: Der Erklärer


Die vielen Menschen sind über die breite Straße geflutet, während die Fußgängerampel schon lange rot zeigt. Manche Autofahrer warten ab, bis die Fußgänger das rettende Ufer erreicht haben, andere - meistens Taxifahrer - bahnen sich mit der Hupe einen Weg. Ein buntes Durcheinander also.

Neben mir bleibt eine Familie stehen. Der Vater raucht und telefoniert. Die Mutter beugt sich zu dem kleinen Jungen hinunter, deutet immer wieder auf die roten Männchen in den Ampeln und erklärt sicherlich deren Sinn und Zweck. Der kleine Junge schaut interessiert mit großen Augen.

Na also, es gibt unter den jüngeren Portugiesen also doch Vorbilder, die schon frühzeitig ihren Kindern ein gutes Vorbild sein wollen. Während ich mir das so denke, umrunden ältere Portugiesen uns Wartende und rennen über die Straße. Die Mutter erklärt dem Kleinen gerade wieder ein Geheimnis, bin ich mir sicher.

Da ist des Vaters Telefongespräch zu Ende, er raunzt seine Ehefrau an, diese schnappt sich den Bengel und trotz roter Ampel zerren die Eltern den Bengel über die Straße. Die roten Männchen sind ganz irritiert, so wie ich. Und der Kleine winkt den roten Männchen.

© OScAR 2010.

Zeitgenossen: Der Elefant

Ohne Socken und in Turnschuhen sitzt er am kleinen Tisch im zugigen Teil der Halle; die typische Baskenmütze wärmt sein Haupt. Trotzdem scheint er Zug abbekommen zu haben, denn in regelmäßigen aber kurzen Abständen greift er in die Hosentasche und zieht ein kleines Taschentuch hervor. Dieses faltet er sorgfältig auseinander, bis es die Größe eines Badehandtuchs erreicht hat, hält es sich vor die Nase und beginnt mit kleinen, vorsichtigen Geräuschen. Fast hören sich diese schüchtern an. Wahrscheinlich stimmt er sein Instrument.

Dann aber beginnt das voluminöse Konzert. Und er ist der Solist. Mit seinen Trompetenstößen läßt er Wände und Halle erzittern und den Sicherheitsdienst herbeieilen.

Der Vorhang fällt und damit auch sein Taschentuch. Schmunzelnd schaut er sich in der Runde um, während er sehr sorgfältig sein Taschentuch faltet und in seiner Hosentasche versenkt. Dort bleibt es bis zum nächsten und baldigen Auftritt.

© OScAR 2010.

Die Einreise

Abflug 16:40 von FRA. Sitz 15A. Und wieder keine dieser gutaussehenden und gesprächswilligen Damen als Nachbarin. Auf allen meinen Flügen wurde ich bisher enttäuscht. Das passiert offenbar nur meinem zweitbesten Freund. Oder im Film.

Erst hockt er auf meinem Platz, weil er Gang mit Fenster verwechselt hat. Dann beugt er sich pausenlos über mich hinweg und blickt immer wieder auf den Flügel. Draußen. Dieser ist noch nicht abgefallen. Etwas Interessanteres gibt es nur im Cockpit.

Sehr gesprächig ist er nicht. Hmmm. Irgendwann bestellt er ein Bier. Wie kann die Flugbegleiterin ihn nur verstanden haben, denn sein Englisch ist nicht von dieser Welt. Kein Portugiese. Aber so ähnlich. Pole.

Die Stunden vergehen.

Beim Ausfüllen der Zoll- und Einreisekarten benötigt er die Hilfe der Stewardess. Ich sehe ihn schon bildlich in den Klauen der gnadenlosen Einreisebehörde und habe fast Mitleid mit ihm. Tja, wäre er jung, weiblich und dazu pretty...

JFK! Meine Schuhspitze berührt ganz leicht die gelbe Linie auf dem geheiligten Boden. Untrügliches Zeichen für einen weltgewandten Vielflieger und USA-Einreisenden. Dieser Typ dagegen steht doch mit beiden Füssen auf der gelben Markierung! Sieht das denn keiner?

Stoisch lockt der Immigration Officer die Wahrheit aus ihm: "What brings you to the United States?" Und die Antwort: "I want to polish my English."

Na ja, ich hätte an seiner Stelle ja noch ein Sir hinzugefügt. Und offensichtlich wartet der Officer auf dieses Wörtchen, denn sein Blick in die Einreisedokumente des Herrn aus Polen ist zeitlich endlos.

Nach einer halben Ewigkeit hebt der Officer sein Haupt, blickt den Stummen ernst an und attestiert unbarmherzig: "Your English is Polish enough!"

© OScAR 2008.

Kreditwürdig


Das ist mir jetzt nicht nur einmal, sondern gleich zweimal im Urlaub in bzw. um Carvoheiro widerfahren: Ein schönes Lokal finden, sehr gut essen und dann vor dem Dilemma stehen, daß man dort nur Bargeld akzeptiert! Ich und Bargeld? Teller waschen? Zum nächsten MB-Automaten flitzen?

"Kommen Sie morgen oder übermorgen wieder oder vorbei und zahlen Sie dann..." Ich traue meinen Ohren nicht. Doch man meint es genau so. Also gehen wir dann ein paar Tage später wieder dorthin, mit reichlich Bargeld in der Tasche, lächeln freundlich zurück und barzahlen unsere Schulden.

Das eine Restaurant ist österreichisch geführt und hat eine tolle (scharfe) Gulaschsuppe und einen Hirschbraten...! Der Nachtisch ist die Krönung!

Das andere Restaurant ist leicht indisch angelehnt und bietet dezente Piano-Musik im Garten.

© OScAR 2010.

Samstag, 20. November 2010

Wegelagerer

Von Ampel zu Ampel hüpfe ich durch die Stadt. Start/Stop nennt man das unter IT-Profis, wenn die „Grüne Welle“ ein Fremdwort zu sein scheint. Dafür scheint die Sonne und mein Auto strahlt in frischem Glanze.

Plötzlich springt mir eine Gestalt vor den Wagen und weist mich auf einen Mangel hin. Die Autowaschanlage habe ein sehr wichtiges Teil ausgelassen. Die Frontscheibe nämlich. Schon wieder die Frontscheibe. Ich erhole mich gerade von diesem Schreck, daß die Frontscheibe vernachlässigt wurde, da schmiert dieser aufmerksame und um meine Frontscheibe besorgte Zeitgenosse schon auf dieser ungefragt herum. Und weil der nachfolgende Verkehr wegen der grünen Ampel schon unruhig mit den Hufen scharrt, versuche ich der Gestalt durch Handzeichen zu danken und loszufahren. Was signalisiert dieser? Geld will er haben? Für die Schmiererei auf meiner Scheibe? Da erinnere ich mich glücklicherweise an den Trick meiner amerikanischen Autofahrerkollegen: Losfahren. Und ich fahre los.

Weil die nächste Ampel schon wieder rotes Licht zeigt, verlangsame ich meine Flucht vor dem Frontscheibenverschmierer und werfe mich dafür dem nächsten Hindernis geradezu in die Arme. Ein junger Mann in farblosen Klamotten hat das rechte Hosenbein hochgekrempelt und zeigt darunter eine gar schreckliche Verstümmelung des Unterschenkels. Die beiden Krücken runden das schauerliche Bild noch ab. Was will er? Geld will er haben? Ob der amerikanische Trick auch hier helfen wird? Er hilft.

Der nächste Ampelhalt ist ausgesprochen langweilig.

Sehr schön! Schon von weitem entdecke ich eine Gestalt, die an der nächsten Kreuzung herumspringt. Also gebe ich mein Bestes, um dieses Schauspiel in erster Reihe verfolgen zu können. Was wird es diesmal sein? Ob ich eine Zeitung mit dicken Schlagzeilen haben möchte? Ich lehne dankend ab, denn da sind mir einfach zu wenig Bilder abgedruckt. Und den Text kann ich sowieso nicht lesen. Und damit rolle ich wieder an.

Aufgepaßt! Dort vorne irrt ein Mädchen auf der Straße herum! Zum Glück zeigt auch diese Ampel rot und ich muß anhalten. Was ist mit dem Kind? Hat es sich etwa verletzt? Denn es kommt auf mich zu und hält mir einen Streifen Heftpflaster entgegen. Nein, nein, nein. Ich habe einen Erste-Hilfe-Kasten an Bord und benötige kein Heftpflaster. Nein, einen Euro habe ich leider nicht and Bord. Das Mädchen schaut mich böse an und schleicht zu einem anderen Fahrzeug. Und ich schleiche zur nächsten Kreuzung.

Dort muß es einen Unfall gegeben haben, denn die Feuerwehr rennt von Fahrzeug zu Fahrzeug. Was ist passiert, frage ich einen der Freiwilligen. Nein, nein, nichts ist passiert, aber sie benötigen für die nächste Grillparty etwas Kleingeld. Das ist mir aber jetzt peinlich, habe ich doch nur große Scheine bei mir. Ich gebe dafür etwas Gummi und bin dadurch recht flott an der nächsten roten Ampel.

Wahrscheinlich war es doch etwas zu viel Gummi. So jedenfalls erklärt es ein streng schauender Polizist und unterbricht meine kleine Erkundungsfahrt durch die Stadt für die nächste halbe Stunde. Am Ende begnügen wir uns beide mit meiner Kreditkarte.
© OScAR 2010.

Dienstag, 16. November 2010

Rossio, Lissabon

Der Rossio. Weltberühmter Sammelplatz aller Touristen in Lissabon. Umkreist von der endlosen Auto-Armada, knatternden Motorrädern, frechen Taxen und sperrigen Bussen. Auf Kopfsteinpflaster. Die Strassenbahn Nummer 29 würde die Gesamtkomposition sicherlich ergänzen. Aber diese rumpelt hier nicht.

Die Passanten beteiligen sich am geselligen Reigen und schreiten, bummeln und rennen ebenfalls auf der äußeren Kreisbahn. Andere haben ein Plätzchen vor den wenigen Cafes gefunden und beobachten - wie ich - die Kreisenden. Aber die Beobachter werden schon selbst beobachtet.

Denn da schlendert er heran, der ewige Sonnenbrillenverkäufer, und balanciert die obligatorischen zwei Sonnenbrillen zwischen den Fingern, und trägt die Umhängetasche zwecks jederzeit zu erwartetender Angebotserweiterung griffbereit. Ruhig, zielsicher aber bestimmt legt er eine der Sonnenbrillen einem Touristen - also mir - auf den kleinen Tisch. Obwohl meine Sonnenbrille ja nicht gerade übersehen werden kann. Mache ich Überraschter den Fehler und riskiere den kleinsten Blick auf das Angebotsobjekt, dann signalisiere ich damit, daß ich von einem Reigen an blitzenden Brillen bester Herkunft geradezu überschüttet werden möchte. Der anfänglich kommunizierte Preis für das Markengestell fällt recht schnell in den Keller oder auf das Pflaster, wenn ich oft genug Desinteresse zeige. Wie komme ich da nur wieder raus?

Eine gewisse Hilfestellung erwarte ich mir von dem portugiesischen Bettler, der seine fordernde Hand über den Tisch streckt und sichtbar das Brillensupersonderangebot stört. Die Brillen wandern glücklicherweise zum Nachbartisch und so wandert nach kurzem Zögern auch die bettelnde Hand. Und dann bin ich für ein paar Augenblicke mit mir alleine. Wenn sich da nicht der Lottoverkäufer heranpirschen und mir mit ein paar Lottoscheinen das finanzielle Glück versprechen würde.

Und was macht diese Gestalt dort? Unablässig schiebt sie sich mit immerzu gesenktem Haupt dicht an den Tischreihen vorbei. Der Blick ist nach unten gerichtet und tastet einem Radarsystem gleich die Ablaufrinne ab. Keine Münze scheint den Weg zwischen die kleinen Gitterstäbe bisher gefunden zu haben. Zwischen zwei Schlückchen Kaffee stelle ich mir selbst die Frage, wie man gefahr- und aufwandslos eine Münze dort herauszaubern kann. Man kann. Kaum ist die von mir achtlos weggerollte Münze von den Gitterstäben verschluckt, gleitet ein Stück gebogener Draht flink in die Unterwelt und erlöst das Geldstück von seinem abgeschiedenen Dasein.

Ich selbst blicke jetzt wieder auf und schon muß ich dem kleinen Zigeunermädchen erklären, daß ich mich weder verletzt habe, noch jemals verletzen und ich deshalb weder jetzt noch in Zukunft ein Heftpflasterstreifen benötigen werde. Also will ich auch kein Heftpflaster in diesem Moment von ihm kaufen. Und Streichhölzer benötige ich als Nichtraucher sowieso nicht. Mit unbewegten Gesichtszügen zieht es weiter zum nächsten Tisch.

Aber jetzt habe ich meine Ruhe gefunden. Wenn man vom Lärm um mich herum großzügig einmal absieht. Also konzentriere ich mich wieder auf das Chaos. Wie bitte? Ein altes Mütterchen hat sich schüchtern herangeschoben und deutet erklärend auf die Zuckertüte, die unbenutzt neben meiner Kaffeetasse liegt. Na klar. Und schon ist sie weggesteckt. Und gleich darauf deutet eine etwas sehr zerlumpte Gestalt nach meinem halben Brötchen. Und auch das wechselt ziemlich schnell den Besitzer.

Aber jetzt habe ich meine Ruhe hoffentlich gefunden. Nein, noch nicht ganz, denn eine jämmerlich wirkende Zigeunermutter mit einem Baby auf dem Arm deutet gestenreich an, daß sie und das Baby seit mehreren Tagen noch nichts gegessen hätten und bald sterben werden. Ihre Gesten und ihr Gesichtsausdruck ist so herzzerreißend, daß ich am liebsten ein belegtes Brötchen bestellen möchte. Nein, nein, sie nimmt nur Bargeld, soviel kann ich verstehen.

Was ist von meinem Brötchen übrig geblieben? Vielleicht ein Krümel. Und nachdem tatsächlich etwas Ruhe um mich herum eingekehrt ist und ich genüßlich in der Sonne meinen Gedanken nachhänge, werde ich doch wieder gestört. Ein vorwitziger Sperling ist auf meinem Tisch gelandet, beäugt mich intensiv, schnappt sich blitzschnell den Krümel und schwirrt beglückt davon. Ich trinke meinen letzten Schluck in der Zwischenzeit erkalteten Kaffee und zahle.

Da wälzt sich eine schwarz gekleidete, vollbusige Walküre auf mich zu und will mich von der Qualität einer durchsichtigen Bluse überzeugen. Diese trägt sie gesittet über dem Arm. Nein, nein, die sei doch viel zu üppig, wehre ich lachend ab. Sofort gestikuliert sie zu ihrem schwarz- und langhaarigen Boss, der Zigarette rauchend und telefonierend an der nächsten Ecke am falsch geparkten Benz lehnt. Dieser reißt sofort den Kofferraum auf und will die Dame mit Nachschub versorgen. Aber da bin ich schon grußlos zwischen zwei Bussen verschwunden.

© OScAR 2010.

Montag, 21. Juni 2010

Strampeln auf der Route 66


Die Idee, diese alte, historische Strasse mit dem Fahrrad zu bewältigen, entstand spontan während einer Abteilungsfeier. Die Planung der Tour jedoch gestaltete sich ziemlich aufwändig: Die verfügbaren Angaben zum Streckenverlauf stammten entweder aus der Nachkriegszeit und hatten inzwischen nur noch historischen Charakter; oder sie waren hauptsächlich auf das Befahren der Strecke mit dem Auto ausgelegt. Durch private Kontakte konnten wir auch die Tagebuchaufzeichnungen einer Amerikanerin, die diese Strecke 1938 bereiste, in unsere Planung einfliessen lassen.

Die Problematik der Streckenplanung läßt sich mit einem kleinen, historischen Kurs erläutern: Vor 200 Jahren quälten sich die Wagentrecks von Ost nach West durch das Land - und bildeten so die Vorläufer für die spätere Eisenbahnlinie. 1927 wurde schließlich das National Highway System ins Leben gerufen - dennoch blieb die Fernstrasse ein Engpaß und mußte durch moderne Strassen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ersetzt werden. Mit dem Aufbau des National Interstate Highway Systems in den Jahren 1957 bis 1984 kam auch das Ende der legendären Route 66: Vier- und sechsspurige Autobahnen bedecken heute Teilstrecken der alten „Hauptstrasse Amerikas“, der „Mother Road“, wie man sie auch nannte. 1987 wurden schließlich die offiziellen Strassenschilder entfernt.

Für unser Vorhaben, die historische Route zu absolvieren, ist also eine solide Grundausbildung als Pfadfinder notwendig, bevor wir uns auf den Weg machen können. Über die Rocky Mountains soll unsere Tour durch die „Große Schüssel“ (Great Basin) mit ihren Trockentälern und der Mojave-Wüste führen und nach Überqueren der südlichen Sierra Nevada in den Pacific Mountains an der Pazifik-Küste in Los Angeles enden. Dabei gilt es, drei Zeitzonen von Ost nach West sowie den Mittleren Westen und die heisseste und trockenste Ecke der USA zu durchqueren. Da - praktischerweise - die Grundrichtung nach Westen vorgegeben ist, können wir uns hauptsächlich an den Eisenbahnlinien oder Autobahnen, die ihren Beitrag zum Tod der historischen Route 66 leisteten, orientieren.

Dennoch müssen wir schnell feststellen, daß die traditionelle Fahrtrichtung von Ost nach West an manchen Tagen gegen die vorherrschende Wetter- und Windrichtung durchgestanden werden muß. Was auf dem texanischen Hochplateu als extrem hinderlich empfunden wird, kann später - in der kalifornischen Mojave-Wüste bei Temperaturen von 47°C - aber auch eine willkommene Erfrischung sein.

Weiter im Westen folgen wir der alten Streckenführung, deren Verlauf schon deshalb leicht zu finden ist, weil es in diesem Abschnitt weit und breit keine andere Strasse gibt. In größeren Orten folgen wir den Hinweisschildern. Doch auch hier irren wir manchmal umher, weil sich wieder einmal zwei oder gar drei Streckenführungen aus den 20er und 30er Jahren mit denen neueren Datums kreuzen. Auf dem Land helfen wir uns dadurch, daß der Fahrer des Begleitfahrzeugs die Strecke auskundschaftet und sich dann sichtbar an den Abzweigungen postiert.

Die Strassenköter haben wir nur in Illinois und im östlichen Teil von Missouri auf uns aufmerksam gemacht: Dort, wo die Häuser noch nahe der Strasse liegen und die Vorgärten der Nachbarn zaunlos ineinander übergehen, dösen sie träge in der Sonne - um sich fast lautlos an unsere Felgen zu heften, sobald wir an ihnen vorbei geradelt sind. Wir suchen unser Heil jedesmal in einem rasanten Spurt - bei dem den untrainierten Tieren irgendwann die Puste ausgeht. Die Suche nach einer „Anti-Köter-Waffe“ endet schließlich im Erwerb von drei Pfeffer-Spraydosen, die jedoch nie zum Einsatz kommen werden. (Später, in Arizona, können wir uns schließlich doch noch von der Wirkungsweise und der Durchschlagskraft überzeugen, als sich ein Teamkollege im vollbesetzten Auto auf seine immer noch gut gefüllte Spraydose setzt...) Je weiter wir nach Westen kommen, desto spärlicher werden Farmen und Häuser - und damit auch die Hunde.

Dafür hält Missouri noch eine Invasion von Schnappschildkröten auf den Strassen für uns bereit, die sich blitzschnell in ihre Panzer verziehen und die Landungsklappe schliessen, wenn wir herangeflitzt kommen. Umso häufiger werden dann die Begegnungen mit Schlangen, die auf dem warmen Asphalt zusammengerollt auf uns warten.

Aber nicht nur unsere tierischen Begegnungen haben es in sich - schließlich hält die Route 66 zahlreiche Ikonen bereit, die wir zuvor in Büchern oder Dokumentarfilmen gesehen hatten: Lucille Hammons betreibt mir ihren 82 Jahren immer noch ihre Tankstelle in der Nähe von Hydro in Oklahoma. Angelo Delgadillo, Gründer der Route 66 Association, besuchen wir in seinem mehrfach dokumentierten Frisörladen in Seligman in Arizona. Danach treffen wir das liebenswerte Unikum Bob Waldmire, der sich für die Umwelt und „seine“ Route 66 einsetzt: Der Eremit lebt und arbeitet in einer der unwirtlichsten Gegenden von Arizona. Seinem einzigen Haustier - einer echten Klapperschlange - hat er am Vorabend unseres Besuchs die Freiheit geschenkt. Eine 80jährige Dame, die zu Fuß auf dem Weg von Los Angeles nach Chicago unterwegs ist und sich dabei von ihrem Hund einen Einkaufswagen ziehen läßt, haben wir leider um einen Tag verpaßt.

Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, bei der Quartiersuche nach Relikten der alten Zeit Ausschau zu halten. So steigen wir zum Beispiel im legendären Waggon Wheel Motel in Cuba/Missouri, im Forest Manor Hotel in Lebanon/Missouri sowie im Route 66 Motel in Seligman/Arizona ab.

Drei Wochen auf dem Fahrrad haben uns eine sehr direkte Beziehung zu dem Land und seinen Menschen aufbauen lassen. Jeder von uns hat seine Eindrücke auf unterschiedliche Weise verarbeitet und gespeichert. Das an einigen Stellen brüchige Asphaltband von Ost nach West hat uns einen unvergeßlichen und interessanten Querschnitt des Westens der USA gezeigt.

© OScAR 1995. Verkürzte Ausgabe.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Telefonterror

Diese technische Errungenschaft ist so lange segensreich, bis sie früher oder später zum reinen Terror mutiert. Und das ist heute geschehen.

Jeder, ob Gross oder Klein, ob Jung oder Alt, scheint mindestens zwei dieser High-Tech Werkzeuge ständig am Mann oder an der Frau zu tragen. Und getragen werden diese nicht in Taschen oder Jacken, nein, immer in der Hand. Weshalb viele davon hin und wieder fallen, zerspringen oder sogar in der Toilette ersaufen.

Störend für mich ist weniger das Klingeln oder diese höchst seltsamen Töne oder Melodien, sondern nur die Lautstärke, in der diese Winzlinge immer wieder angeschrien werden. Was haben diese armen Geräte nur Böses angestellt? Wahrscheinlich sind sie vor ein paar Tagen aus der Hand gesprungen, gefallen, und man ist noch immer erzürnt darüber und bestraft sie auf diese brutale Weise.

Ausserdem kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass in meiner Gegenwart die Leute um mich herum immer nur solche Leute anrufen, die hochgradig schwerhörig sein müssen. Oder selbst über kein derartiges Gerät verfügen. Oder beides. Oder sehr weit entfernt weilen.

Da bin ich dem Strassenlärm endlich entkommen und will bei einem Milchkaffee unter einem einladenden Sonnenschirm und bei Vogelgezwitscher etwas relaxen. Ein gesetzter Herr kommt irgendwann hinzu und macht sich am Nachbartisch breit. Er ist ruhig und zurückhaltend, bis er seine Bestellung aufgegeben hat. Durch einen wohl hörbaren Zuruf quer über den Platz direkt in die Cafeteria hinein. Oha! Einer von der lauten Sorte! Er wird doch nicht etwa Gebrauch machen wollen von seinen drei Handys, die ordentlich aufgereiht vor ihm auf dem Tisch liegen? Er wird.

Und was dann der Herr am Nachbartisch in den nächsten zehn Minuten diesem für mich nicht sichtbaren Schwerhörigen, der mindestens zwei Strassen weiter irgendwo hilflos herumstehen muß, tatsächlich wortgewaltig zu empfehlen scheint, bleibt für mich verschlossen. Zehn Minuten lang. Laut und vernehmlich. Ohne Rücksicht auf die Vögel und auf mich. Das Ende seiner Kommunikation ist eine wahre Erlösung. Erst dann wagt die Bedienung, ihm den Kaffee zu servieren.

Er denkt nach und nimmt ein Schlückchen von seinem Kaffee. Damit muß er wohl seine strapazierte Stimme geölt haben, denn er greift zielstrebig zu Handy Nummer 2, wählt eine lange Nummer --- Herrjeh, wieder ein lautes Ferngespräch? Und der ferne Angerufene gibt das Startzeichen für eine Wiederholung des vorherigen Anrufs. Ich bin sicher, der Herr am Nachbartisch betreibt eine Telefonkette, und jetzt muß die wichtige Nachricht erneut verkündet werden. Jedem Einzelnen, in der Strasse, auf dem Platz und vor allem mir, obwohl ich sie doch schon kenne und mein Trommelfell noch immer vibriert.

Mit Entsetzen sehe ich den Herrn am Nachbartisch schon mit Handy Nummer 3 spielen.

Da platzt mir der Kragen und in mir reift der verwegene Plan, diesen Herrn am Nachbartisch brutal mund-tot zu machen. Oder besser gesagt, handy-tot. Nein, nein, ich entreisse ihm nicht sein Eigentum. Nein, nein, ich zerstampfe es nicht. Nein, nein, ich entführe es auch nicht. Nein, ich lege einen winzig kleinen Schalter um an einem unscheinbar aussehenden Kästchen und zähle bis 5.

Bei 6 tritt das Unerwartete ein. Nach ein paar sich wiederholenden Worten, an deren Ende sicherlich ein Fragezeichen steht, schauen die Vögel irritiert zum Nachbartisch. Dort schaut man ebenso irritiert auf die technische Errungenschaft Nummer 2, gibt ihr einen Klaps auf den Po, wirft einen Blick nach oben, und als von dort weder Hilfe noch Signale kommen, und alle anderen Handys auf seinem Tisch ebenfalls den Empfang eingestellt zu haben scheinen, ist endlich Ruhe eingekehrt. Für die Vögel und für mich.

© OScAR 2010.

Dienstag, 15. Juni 2010

Feueralarm


Im Ernstfall ist es dann nicht mehr so lustig und gesellig, fürchte ich. Denn irgendwo in dem Einkaufs-Center muß es einen Alarm gegeben haben. Zwar sehe ich den einen oder anderen Angestellten mit farbiger Warnweste herumlaufen, aber weder die Käufer noch die Verkäufer scheint das zu irritieren. Das Leben im Center pulsiert ungebrochen weiter.

Mehrere Polizeifahrzeuge und ein Krankenwagen kommen lautstark herbeigeeilt und blockieren an der Vorderseite des Gebäudes den Haupteingang, der ja gerade in diesem Moment der Hauptausgang für die Flüchtenden sein sollte. Also strömen und zwängen sich die nunmehr alarmierten Menschen dort hindurch, während der Verkehr über die 10-spurige Straße ungestört dahinfließt. Nun ja, gestört fühlen sich die Autofahrer schon ein wenig von den sich ausbreitenden Menschenmassen.

Die Strasse, die hinter dem Gebäude entlang führt, wurde gerade auf eine einspurige Einbahnstrasse umgestellt und beidseitig von Metallpflöcken und Betonkübeln flankiert. Ein Halten, Parken oder ein Sich-Auflösen ist da nicht mehr möglich. Sofort nach Alarm rast ein Feuerwehrwagen mit großer Leiter auf dieser schmalen Einbahnstrasse heran, stoppt vor dem Center und wartet auf den Rest der Truppe, der sich ebenfalls hörbar von irgendwoher nähert. Voller Neugier oder auch nur total ahnungslos oder überaus schlau sind dem Feuerwehrwagen unbeteiligte Autos gefolgt und bilden jetzt mit dem Feuerwehrleiterwagen an der Spitze eine stehende Prozession.

Weil die restlichen Feuerwehrautos einfach nicht näher kommen können, eilen nach einiger Zeit und nach reiflichem Überlegen vom Ende der Schlange her schwerbepackte Feuerwehrmänner zum Einsatzort, mussten sie doch ihre Einsatzfahrzeuge im Stau zurücklassen. Ganz am Ende reiht sich ebenso lautstark ein Rettungswagen ein, der sich jedoch etwas weit entfernt vom Ort des Geschehens wiederfindet.

Und dann ist es plötzlich doch ernst geworden. Evakuierung. Undeutliche Lautsprecherdurchsagen fordern wohl dazu auf. Weder die vielen Touristen noch ich erkennen den Ernst der Lage. Wir folgen den Einheimischen. Deshalb strömen die evakuierten Menschen aus dem Gebäude auf die befahrene Strasse und schaffen es auch ohne polizeiliche Unterstützung, endlich den gefährlich fliessenden Verkehr dort zum Erliegen zu bringen. Derweilen stehen die Polizisten in Grüppchen plaudernd und rauchend zusammen.

Vorschriftsmäßig bei Grün überquert eine Gruppe Kleinkinder in Begleitung von Erwachsenen die Strasse, stemmen sich tapfer gegen den herauseilenden Menschenstrom, und wird von niemandem am Betreten des Centers gehindert; etwas später versuchen die erwachsenen Begleiter dann doch noch, die Kinder heil um das Gebäude herum zu führen. Die Kinovorstellung wird heute wohl ausfallen.

Nun haben sich die Angestellten der Geschäfte in Gruppen und in farbigen Warnwesten um das Center herum versammelt. Das ist doch eine günstige und gesellige Gelegenheit, ein paar Gruppenfotos zu schiessen. Also dirigieren ein paar Herren ohne Warnwesten die großen und kleinen Ansammlungen zu einem fotogenen Platz, wo man sich jauchzend und strahlend und rauchend den digitalen Objektiven präsentiert. Nicht vergessen, damals, beim Feueralarm.

© OScAR 2010.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Shopping Center

Behutsam bevölkern sich die Gänge des Shopping Centers. Die Mehrzahl der Geschäfte jedoch zeigt sich noch verschlafen und kann die Rollgitter wie schwere Augenlider noch nicht so richtig öffnen. Es ist einfach noch zu früh am Tag. Nur noch ein Viertelstündchen, bitte.

Mein Blick schweift weiter durch das Rund. Sieh mal dort, ein Sperling hat sich tatsächlich irgendwo Einlaß verschafft und fliegt fast unbeholfen in der gläsernen Kuppel. Aufgeregt hüpft er von Stahlverstrebungen zu Stahlverstrebung. Er kann es kaum erwarten, bis endlich die Fast-Food Läden öffnen und seinen morgendlichen Happen sichern.

Das aber interessiert den Schuhputzer dort links an der großen Säule nicht, denn er bereitet gewissenhaft sein Creme- und Bürstensortiment aus und nimmt erst einmal selbst Platz auf seinem Schuhputzerthron. Er hat alle Zeit der Welt heute morgen. Neben ihm gibt es in Lissabon schätzungsweise nur noch zwei Dutzend Schuhputzer, sogenannte engraxadores, die ja eigentlich und offiziell polidor de calçado, also Schuhpolierer heissen. Für zwei Euros bringt er jeden Lederschuh zum Strahlen. Doch sein Blick fällt fast nur noch auf Tennis- und Sportschuhe.

Auch die fleissigen Abfallsucher drehen schon ihre Runden und inspizieren gewissenhaft die Sammelstellen; ihre Arbeit ist leichter geworden, nachdem auch die Mülltrennung Einzug gehalten hat in die Sauberkeit des Centers; lediglich die Touristen stören hin und wieder die Übersichtlichkeit der Sortierung, weil sie immer noch nicht die Beschriftung auf dem Abfallbehälter entziffern können. Aber so früh am Morgen sind die Behälter noch leer. Sei es drum, immer wachsam sein.

Flotte Verkäuferinnen huschen zu den halb geöffneten Türen, um den neuen Verkaufstag zu beginnen. Auf halbem Weg verweilen sie für ein paar Minuten an einem Stehcafe, um hastig einen Schluck starken Kaffees aus einer Puppenstubentasse zu trinken, dazu die zwei Bissen eines Törtchens, dessen Rest zusammen mit der Papierserviette, die zu gewachst ist, um Finger oder Lippen wirklich reinigen zu können, geschickt in die Abfallbehälter zu Füssen befördert werden. Dann huschen sie weiter.

Die Mitglieder der Rentner-Band studieren die neuesten Zeitungen, oder das, was von gestern liegengeblieben ist. Auch wenn es nur der Anzeigenteil ist. Einer liest und spricht das Gelesene vor sich hin, wie anno in der zweiten Schulklasse. Würde ich die hiesige Sprache sprechen, könnte ich synchron mit Vorleser ebenfalls die Zeitungen studieren.

Währenddessen patroulliert der ernsthaft dreinschauende Security Mann mit dem gesprächigen Funkgerät in der Hand, während erste Touristen sich verirren, Rollkoffer hinter sich herziehend, die man so früh am Morgen noch nicht losgeworden ist.

Und eine Parade von Kindergartenkindern in bunter aber einheitlicher Uniform bewegt sich langsam und auf ihre Weise leise in Richtung Kino, jeweils zwei Kinder Hand-in-Hand, vorne und hinten flankiert von Erwachsenen in gelben Sicherheitswesten. Der Security Mann eilt hinzu und sperrt die Rolltreppe für die Parade, während oben schon der Kollege für den sicheren Empfang der Kleinen bereit steht. Kurze Zeit später aber ziehen lange Schlangen von lärmenden Schulkindern durch die Gänge und haben ebenfalls das Kino als Ziel.

Die übergroßen Fernsehschirme über meinem Kopf werden zuckend aus dem Schlaf gerissen und beginnen unwillig mit dem Tagespensum. Werbung, Kurznachrichten, Werbung, Wetter, Werbung, Sportfetzen, Werbung und Feuchtigkeits- und CO2-Daten zur Zeit im Gebäude. Und zugleich rieselt das Wasser hoch oben über das gewölbte Glasdach und wird später für etwas Kühlung sorgen. Die Möven haben diese Kneipp-Kur ebenfalls entdeckt und stehen oder watscheln im Wasser hoch über meinem Kopf, während ich nur die breiten Füßchen von unten sehen kann.

Ein neuer Verkaufstag hat begonnen.

© OScAR 2010.